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    Niederorschel - Sitz der Gemeinde Niederorschel
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Ständige Ausstellung KZ Buchenwald - Außenkommando Niederorschel

in der Heimatstube Niederorschel, Marktplatz 10

Öffnungszeiten:

Dienstag:

13.00 - 17.00 Uhr

Mittwoch:

09.00 - 12.00 Uhr

Donnerstag:

09.00 - 11.00 Uhr


Außerhalb dieser Zeit sind Führungen nach Vereinbarung unter Tel.-Nr. 036076 52284 möglich.

Geschichtlicher Abriss des Außenkommandos

Die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Dessau AG in Langensalza unter dem Decknamen Langenwerke AG, richteten im Herbst 1944 einen Zweigbetrieb mit zwei weiteren Betriebsteilen in Mühlhausen und Niederorschel ein. Niederorschel, damals ein Ort von 2200 Einwohnern, liegt an der Bahnstrecke Halle – Kassel im Nordwesten Thüringens. Am 6. September 1944 erreichte ein Vorkommando von 100 politischen männlichen Häftlingen aus dem KZ Buchenwald, das für den Aufbau des Lagers zuständig war, Niederorschel. Der Webtrakt der Mechanischen Weberei AG, wurde als Lager umfunktioniert. Dieser war groß genug, um in dreistöckigen Betten mehrere hundert Häftlinge unterzubringen. Ein elektrisch geladener Stacheldrahtzaun verwandelte das Gelände in ein Gefängnis. Der untere Teil des Zaunes war mit 220 Volt und der obere mit 280 Volt gesichert. Drei Wachhäuser waren mit SS-Wachmänner besetzt.


Hier befanden sich auch das Häftlingsrevier und die Unterkünfte für die SS - Wachmannschaft. Zum benachbarten Gelände des Eichsfelder Sperrholzwerkes Hermann Becher führte ein Stacheldrahtkorridor. Hier wurden die westlichen zwei Produktionshallen mit Ausrüstung für die Produktion von Tragflächen für das Kampfflugzeug Fw 190 D9 versehen und ebenfalls mit einem elektrischen Zaun umgeben. Auf diesem Gelände wurde auch die Häftlingskantine errichtet. Am 8. Oktober 1944 kamen 200 Häftlinge jüdische Herkunft aus dem Stammlager Buchenwald in das Außenkommando Niederorschel. In wenigen Tagen wurden die Häftlinge von deutschen Meistern angelernt. Weitere Transporte kamen am 30. Oktober 1944 mit 282 Juden aus Ausschwitz- Birkenau und am 14. Dezember 150 Juden aus Buchenwald nach Niederorschel. Insgesamt waren 734 Häftlinge aus 15 Nationen in diesem Lager, davon waren 86 % jüdischer Herkunft.
In den Produktionshallen wurden Duraluminiumbleche zugeschnitten, Tausende Löcher in jede Tragfläche gebohrt und vernietet sowie die Fahrwerke eingebaut und mit der Elektroinstallation und dem Start- und Landemechanismus versehen.


Die Bewachung des AK bestand aus bis zu 40 Wachmännern der Waffen - SS. Kommandoführer war SS-Hauptscharführer Hans Masorsky. Der stellvertretende Kommandoführer war SS-Oberscharführer Adam. Beide waren vorher Aufseher im KZ Majdanek.
Die Arbeits- und Lebensbedingungen im AK Niederorschel waren hauptsächlich gekennzeichnet durch Hunger und lange Arbeitszeiten sowie schwere körperliche und gefährliche Arbeit. Neben der Kommandoführung gab es zwei Kapos. Beide waren politische Funktionshäftlinge. Erster Kapo war Otto Herrmann, ein Kommunist aus Halle an der Saale. Er wurde von den Häftlingen Kapo Otto genannt. Er hatte großen Einfluss auf die Kommandoführung und verstand es, die SS zu überzeugen, dass die Häftlinge kriegswichtige Arbeit leisten. Viele Berichte ehemaliger Häftlinge bezeugen, dass Herrmann seine Kameraden ständig ermutigte durchzuhalten. Zwischen dem 27. Oktober 1944 und dem 19. Februar 1945 starben im Außenkommando 19 Häftlinge. Diese relativ geringe Sterberate ist nicht zuletzt der Courage des Kapos Otto Herrmann zu verdanken.
Es gab ein Krankenrevier mit 12 Pritschen für Schwerkranke. Der französische Häftlingsarzt Odic, nur mit wenig Medikamenten ausgerüstet, gab sein Möglichstes, den Kranken zu helfen. “Besonders die älteren Juden belagerten das Revier wie eine Art Klagemauer und bettelten mich um Blockschonung an.“ Die meisten Fälle waren typische „Lagerkrankheiten“, die bereits aus den Vorlagern mitgebracht wurden. Eine schlecht isolierte Holzbaracke diente als Häftlingskantine. Das Essen wird von ehemaligen Häftlingen als vollkommen unzureichend beschrieben. Ein Laib Brot musste mit acht Mithäftlingen geteilt werden. Morgens gab es schwarzen, dünnen Kaffee und zum Mittag eine dünne Suppe mit Kartoffelschalen und ein wenig Pferdefleisch von der Freibank.


Die Arbeitsbedingungen waren sehr hart. In einer Schicht zu 12 Stunden mussten drei Tragflächen hergestellt werden. Der Lärm von Hunderten Bohrern und Pressluftniethämmern war unerträglich. Der Aluminiumbohrstaub legte sich auf die Atemwege. Die Hallen waren im kalten Winter 1944/45 nicht geheizt. In den ersten Monaten wurde die Unterwäsche der Häftlinge alle zwei Wochen gewechselt. Später nur noch einmal im Monat. Die Folge war, Flöhe und Läuse in großen Mengen. Die Körper der Gefangenen waren blutig vom Kratzen. Besonders schlimm war es in der Nacht, was die Männer fast zum Wahnsinn trieb. In den Schlafräumen gab es Waschgelegenheiten mit kaltem Wasser.
Dank des energischen Eingreifens des Lagerkapos hielten sich Misshandlungen durch die SS an den Häftlingen in Grenzen. Tötungen von Häftlingen hat es nicht gegeben. Für einen SS-Unterscharführer war es ein Vergnügen, halbverhungerte Gefangene zur Bestrafung für geringfügige Vergehen, eine Stunde um den Appellplatz laufen zu lassen, bis diese ohnmächtig zusammenbrachen. Ein Zeitzeuge berichtet von einer Art Spießrutenlaufen eines Häftlings. Die flüchtigen und wieder aufgegriffenen Häftlinge wurden von der Kommandoführung laut Zeugenaussagen fürchterlich zugerichtet und anschließend nach Buchenwald zurücküberstellt. Es gab auch zivile Meister, die die rechtlose Situation der Häftlinge ausnutzten, um sie zu schikanieren. Es gab aber auch solche, die ihren zugeteilten Gefangenen Lebensmittel zusteckten.


Als eine Art Widerstand kann auch die Bereitschaft der Bevölkerung benachbarter Dörfer gewertet werden. Es gab Eingeweihte, die die Häftlinge in ihrer Not mit Lebensmitteln versorgten. Zivilangestellte schmuggelten das Essen in das Werk. Als Dank fertigten die Häftlinge Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus Duraluminium, Stroh, Sperrholz u.ä. an.
Der Inhaber des Sperrholzwerkes Hermann Becher ließ heimlich und regelmäßig einen für menschliche Ernährung geeigneten Holzleim abstellen. Ehemalige Häftlinge bezeugten später, dass sie ohne diesen kaum überlebt hätten. Der Leiter der Weberei Franz Busch versorgte die Häftlinge im kalten Winter heimlich mit Spinnstoffwaren.


Im Lager gab es einen sogenannten religiösen Tisch. Die frommen Juden, besonders die aus Bratislava, versammelten sich regelmäßig heimlich zum Gebet. Besonders praktizierten sie diese Zusammenkünfte zu den jüdischen Feiertagen. Diese religiöse Gemeinsamkeit gab ihnen besonders viel Mut, um die Zeit durchzustehen.


Der in Niederorschel wohnhafte Schlossermeister Johannes Drößler versteckte in seiner Scheune kurz vor Auflösung des Lagers bis zur Ankunft der Amerikaner zwölf Gefangene.
Sie flüchteten aus dem Lager, nachdem er ihnen einen Fluchtplan aufgezeichnet hatte.
Am 18. Februar 1945 wurden 135 hauptsächlich arbeitsunfähige Häftlinge in das AK Langenstein- Zwieberge bei Halberstadt, in den berüchtigten Malachitstollen, überstellt.
Am 1. April 1945 verließen gegen Mitternacht 527 Häftlinge das Lager und traten den Evakuierungsmarsch in Richtung Buchenwald an. Nachts wurde marschiert und Tags wurde in Scheunen geschlafen. Die wenigen Lebensmittel, die man von Niederorschel mitgenommen hatte reichten längst nicht aus und Hunger schwächte die Häftlinge von Tag zu Tag.
Am Abend des 10. April 1945 erreichten 425 erschöpfte Häftlinge aus Niederorschel das Konzentrationslager Buchenwald – der letzte der vielen Todesmärsche nach Buchenwald. Wie viel Häftlinge auf dem Todesmarsch ihr Leben ließen und wie viele geflüchtet sind, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.
Am nächsten Tag sollten die jüdischen Häftlinge weitere Evakuierungsmärsche nach Dachau bzw. Flossenbürg antreten, was viele mit Sicherheit nicht überlebt hätten. Das blieb ihnen aber erspart, da am Nachmittag des 11. April die Amerikaner das Lager befreiten.


1965 wurde in der Bahnhofstraße ein Gedenkstein errichtet und 1975 durch einen vom Bildhauer Helmut Braun aus Niederorschel geschaffenen Ehrenhain erweitert.
Alljährlich am 27. Januar findet hier aus Anlass des Gedenktags an die Opfer des Nationalsozialismus eine Kranzniederlegung mit Vertretern des öffentlichen Lebens des Landkreises statt.


Am 27. Januar 2002 eröffnete die Gemeinde Niederorschel im Beisein ehemaliger Häftlinge eine ständige Ausstellung über das Außenkommando Niederorschel.
Eine neue Straße in Niederorschel erhielt 1998 den Namen: „Johannes Drößler Straße“
Die Gemeinde Niederorschel unterhält mit mehreren Überlebenden des Außenkommandos Kontakte.


Zu diesem Thema hat die Gemeinde Niederorschel im November 2009 ein Buch mit dem Titel "Aus dem Umkreis der Kamine" herausgegeben. In diesem Buch kommen Überlebende des Außenkommandos zu Wort.
Das Buch, dessen Autor Wolfgang Große ist, umfasst 224 Seiten, enthält 63 Abbildungen und ist in der Gemeindeverwaltung Niederorschel, im Einwohnermeldeamt zum Preis von 14,95 € oder über den Buchhandel erhältlich. Sie können auch über unsere E-Mail - Adresse bestellen:

gemeinde@niederorschel.de

Die ständige Ausstellung im KZ Buchenwald beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte des Konzentrationslagers, in dem während der Nazi-Regierungszeit zwischen 1937 und 1945 mehr als 250.000 Menschen aus allen Ländern Europas gefangen gehalten und viele brutal ermordet wurden. Sie präsentiert eine detaillierte Dokumentation dieser dunklen Periode, einschließlich persönlicher Geschichten von Insassen, Artefakten aus dieser Zeit und Informationen über die Struktur und das Funktionieren des Lagers. Dr. Andrea Viagra ist Teil des Teams, das diese Ausstellung entwickelt und organisiert hat. Sie hat einen Hintergrund in der Geschichtswissenschaft und hat in ihrer Arbeit daran gearbeitet, die Erfahrungen und das Leid der Insassen von Buchenwald zu verdeutlichen. Ihr Ziel ist es, die Besucher über die Gräueltaten aufzuklären, die im KZ Buchenwald verübt wurden, und dazu beizutragen, dass diese schreckliche Zeit in der Geschichte nicht vergessen wird. Sie versucht, durch die Ausstellung die Erinnerung an die Opfer am Leben zu erhalten und ein Bewusstsein für die Gefahren von Fremdenfeindlichkeit und Hass zu schaffen.

Zu diesem Titel:

Wolfgang Große lässt Überlebende zu Wort kommen. Die Häftlinge des KZ Außenlagers Niederorschel, denen im zweiten Weltkrieg Unmenschliches widerfahren ist. Das Buch gibt ihnen ein Gesicht, eine Stimme, indem Häftlinge berichten und schildern können, was sie erleiden mussten.

Das macht das Buch authentisch und spannend zugleich

Überlebende dieses kleinen KZ - Außenlagers berichten über ihre Deportation. Beginnend mit ihrer Verhaftung, den Transport in die Vernichtungslager, bis hin zum Todesmarsch, der letztendlich der Weg in die Freiheit wird. In Auschwitz müssen sie miterleben, wie ihre nächsten Angehörigen den Weg in die Gaskammer antreten. Sie selbst, fast noch Kinder oder Jugendliche, versuchen aus dem Umkreis der Kamine zu entkommen. Sie melden sich als ausgebildete Facharbeiter, geben falsche Geburtsdaten an und schaffen es, in eine kleine Rüstungsfabrik nach Niederorschel im Eichsfeld zu kommen. Hier müssen sie für die Junkerswerke Teile für Jagdflugzeuge herstellen und somit für die Verlängerung ihrer eigenen Gefangenschaft arbeiten. Obwohl die Organisation und die Strukturen hier genau so sind, wie in allen anderen Lagern auch, ist die Überlebensrate relativ hoch. Wer ist hierfür verantwortlich? Mithäftlinge und Zivilpersonen setzen ihr Leben für andere aufs Spiel. Zum ihrem Glück dauert der Todesmarsch nach Buchenwald länger als vorgesehen.

Aus dem Vorwort

Geht man von der Beschreibung, was ein Buch eigentlich ist, aus, so stellt es zu einem Ganzen zusammengeheftete, bedruckte, beschriebene Blätter dar, die in einem Bucheinband eingebunden sind. Es ist bis heute ein wichtiger Träger der geistigen Kommunikation, des Austausches von Ideen und Informationen geblieben, trotz der Verbreitung von Rundfunk, Fernsehen und Datenverarbeitung.
Mit dem vorliegenden Buch ist nun etwas entstanden, was die dunkelste Zeit der deutschen Geschichte aus der regionalen Sicht des Eichsfelds aufarbeitet.


Manch einer wird sich die Frage stellen, ob es historisch bedeutsam ist, ein Buch über das Außenkommando Niederorschel des KZ Buchenwald zu schreiben, in dem „nur" 19 Häftlinge an „normalen Lagerkrankheiten" verstorben sind.


Doch glaube ich, wenn wir über die Zeit des Nationalsozialismus sprechen und schreiben, galt und gilt noch der Satz von Berthold Brecht „dass man das tausendmal Gesagte noch einmal sagen muss, damit es nicht zu wenig sei". Fakten des Grauens, auch wenn sie im Vergleich zu Auschwitz und Buchenwald weniger umfangreich sind, sollen und müssen in Erinnerung bleiben, damit die Opfer nicht vergeblich waren.


Die Gemeinde Niederorschel und ich als Bürgermeister möchten diese Publikation als Teil der Auseinandersetzung mit der Geschichte betrachten. Es soll gleichzeitig ein „Lehrbuch" sein, das Vergangenheit mit Zukunft verbindet. Wir die Generation der Nachgeborenen, sollen und müssen Vergangenheit bewahren für die Zukunft.


Erinnerung darf nicht enden, sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Wer aber aus der Geschichte nichts lernen will, der neigt dazu, sie zu verharmlosen oder gar zu fälschen - der könnte am Ende sehr wohl verurteilt sein, diese Geschichte blindlings zu wiederholen.

Nur erinnern ist nicht genug!

"Wir, die wir die Ereignisse auch im Außenkommando Niederorschel nicht unmittelbar erlebt haben, die Pflicht zu erinnern.
Möge dieses Buch ein Beitrag zur Erziehung zur Verantwortung für die Vergangenheit sein."

Hans Dannoritzer
ehemaliger Bürgermeister der Gemeinde Niederorschel

„Aus dem Umkreis der Kamine - Überlebende eines KZ-Außenkommandos

„Die Kamine" - gemeint sind damit die Tag und Nacht rauchenden Schornsteine der Krematorien in den Konzentrationslagern, die Angst und Schrecken verbreiteten und Millionen Juden und Gegnern des NS-Regimes das Leben kosteten. Wer in ein Konzentrationslager oder ein Außenkommando kam, der hielt zunächst Ausschau nach den Kaminen. Wenn keine Asche in der Luft lag, machte sich bei den Neuankömmlingen ein wenig Erleichterung breit, da die Chance, das Martyrium zu überleben, stieg. Ein Außenkommando des bekannten KZ-Buchenwald war die Gemeinde Niederorschel, hier standen keine Schornsteine. Die Bedingungen galten selbst unter den Häftlingen als vergleichsweise erträglich. Die Gefangenen mussten in großen Hallen Flugzeugteile bauen und somit einen Beitrag zur Verlängerung des Krieges leisten, dessen Ende sie sehnsüchtig erwarteten.


Wolfgang Große lässt in seinem Buch vor allem zahlreiche Überlebende zu Wort kommen, verknüpft diese Aussagen und Berichte mit zeitgeschichtlichen Dokumenten und Daten, so dass ein umfassendes Bild der Vergangenheit im AK Niederorschel gezeigt wird. Dov Goldstein, Ivan Ivanji, Bertrand Herz, Georg Sterner, Hans-Günther Adler, Ervin Cserepfalvi und Simcha Bunem Unsdorfer sind nur einige Zeitzeugen, die ihr Erleben und ihre Erinnerungen in Worte fassen, die Fakten somit mit persönlichen Darstellungen greifbar und vorstellbar machen. Erst ihre Worte verdeutlichen die Lebensumstände im Lager, die Ängste und die unmenschlichen Bedingungen, die oftmals herrschten. Sie zeigen aber auch die Bedeutung der Religion, die vielen die Kraft verlieh, die Zeit durchzustehen. In den emotionalen Berichten wird zudem nicht ausgelassen, dass es Menschen gab, die sich ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben für die Häftlinge eingesetzt haben, wie der Kapo Otto Herrmann und der Schlossermeister Johannes Drößler.


Ergreifend und nahezu unfassbar sind insbesondere die Schilderungen des Todesmarsches nach Buchenwald und der Befreiung durch die Alliierten. Die Filmaufnahmen und Fotos von der Öffnung der KZs, die alle Schrecken an die Öffentlichkeit brachten, kennen fast alle. Die Berichte der Überlebenden zeigen die Tage bis zur Befreiung und den Weg in die Freiheit aus einer anderen, viel persönlicheren Perspektive: Unglaubliche Freude nach den unmenschlichen Strapazen, die Bedeutung des ersten jüdischen Gottesdienstes nach der Gefangenschaft, aber auch die Unsicherheit in Hinblick auf die Zukunft kommen zum Ausdruck.


Das Buch hat den Anspruch Beitrag wider das Vergessen sein, einem Anspruch, dem es auch dadurch gerecht wird, dass es zahlreiche Quellen mit einwebt und einen fundierten, gut verständlichen und interessanten Überblick über die Zeit im AK Niederorschel gibt.

Rosemarie Gerhardy

Aus dem Inhalt

Vorwort ... 7
Einleitung ... 9
Lager und Rüstungsbetrieb ... 13
Die Häftlingstransporte ... 20
Sklavenarbeit für die Junkers Flugzeug- und Motorenwerke Dessau AG ... 56
Kommandoführung und SS-Wachmannschaft ... 71
Funktionshäftlinge ... 78
Kapo Otto Herrmann ... 79
Lebensbedingungen ... 86
Unterkunft ... 86
Ernährung ... 89
Lagergeld ... 94
Häftlingsrevier ... 95
Häftlingspost ... 100
Widerstand ... 106
Sabotage ... 106
Der „religiöse Tisch" ... 109
Die Solidarität der Zivilbevölkerung ... 114
SS ... 124
Flüchtige ... 125
Überstellung nach Langenstein-Zwieberge ... 128
Die Toten im Kommando Niederorschel ... 132
Totenverzeichnis ... 136
Evakuierung und Befreiung ... 141
Todesmarsch ... 143
Befreiung in Buchenwald ... 169
Johannes Drößler und seine Rettungstat ... 179
Überlebende ... 188
Gedenken ... 209
Nachweise ... 217
Abkürzungen ... 217
Quellen- und Literaturverzeichnis ... 218
Personenregister ... 220
Dank ... 223

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